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Montignac-Methode Diät

Hier soll Ihnen die Montignac-Methode vorgestellt werden, eine Reduktionsdiät, die ein angeblich sinnvolles, dauerhaftes Ernährungskonzept anbietet.

Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung ©iStockphoto/AndreyPopov

Was verstehen wir unter der Montignac-Methode?

Michael Montignac, gestorben 2010, war der Verfechter einer Reduktionsdiät, die nicht nur zu erheblichem Gewichtsverlust führen soll, sondern auch durch ihre spezielle Ernährungsweise dazu geeignet ist, das Wunschgewicht dauerhaft zu halten. Dieses Abnehm-Programm enthält Elemente der Trennkost, der Glyx-Diät und der Low-Carb-Ernährung und eignet sich nicht nur als kurzfristige Diät, sondern als dauerhaftes Ernährungskonzept. Wer dieses anwendet, braucht weder auf Kohlenhydrate, noch auf Eiweiß oder Fett zu verzichten. Montignac legte allerdings großen Wert auf die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten. Maßgeblich war für ihn der glykämische Index. Nur die Zufuhr der richtigen Kohlenhydrate kann zum Erfolg seiner Diät führen.

Der glykämische Index – sehr gute, gute und schlechte Kohlenhydrate

Um die Theorie Montignacs besser verstehen zu können, sollten wir uns zunächst mit der wichtigen Funktion der Kohlenhydrate beschäftigen. Diese befinden sich in vielen Nahrungsmitteln, vor allem in Zucker und Süßwaren, in Getreideprodukten, in Kartoffeln und Hülsenfrüchten. Was passiert nun in unserem Körper, wenn wir stärkehaltige Lebensmittel verzehren? Durch den Verdauungsprozess werden die Kohlenhydrate in Zucker (Glykose) umgewandelt, der ins Blut transportiert wird. Damit die Glykose als Energiespender wirksam werden kann, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus, das dafür sorgt, dass der Zucker nicht im Blut verbleibt, sondern in die Körperzellen transportiert wird, wo sich die umgewandelten Kohlenhydrate als Fett anreichern. Je mehr Insulin ausgeschüttet wird, desto stärker ist die Fetteinlagerung.

Nun gibt es allerdings verschiedene Kategorien von Kohlenhydraten, die den Blutzucker unterschiedlich schnell ansteigen lassen und somit die Insulinproduktion mehr oder weniger stark ankurbeln. Die Theorie Montignacs unterscheidet nun zwischen sehr guten, guten und schlechten Kohlenhydraten Diese sind jeweils im glykämischen Index (GI) aufgelistet.

Beginnen wir mit den schlechten Kohlenhydraten, die im Ernährungskonzept der Montignac-Methode keinen Platz finden. Sie enthalten den GI über 50. Hierzu gehören:
• Traubenzucker,
• Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel,
• Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke,
• Weißbrot und Brötchen aus Weißmehl,
• Getreideprodukte aus Weißmehl wie Nudeln,
• Kartoffeln,
• Mais,
• Bananen,
• geschälter Reis,
• gekochte Karotten, deren Bestandteile durch den Kochvorgang in Glukose aufgespaltet werden und somit den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Diese Einschätzung ist allerdings umstritten, da Karotten zu den Nahrungsmitteln gehören, deren Kohlenhydratanteil eher gering ist. Sie haben somit kaum Anteil am Ansteigen des Blutzuckerspiegels.

Zu den guten Kohlenhydraten gehören mit dem GI von 35 bis 50 nach Montignac unter anderem:
• Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln,
• Naturreis und Basmatireis,
• frische Erbsen,
• rote Bohnen,
• Süßkartoffeln,
• ungesüßter Fruchtsaft,
• Spaghetti.*

* War Montignac ein Liebhaber dieser Nudeln? Wie sonst ist es zu verstehen, dass dieses kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel in diese Kategorie eingestuft wurde. Es sei denn, es handelt sich um Vollkorn-Spaghetti. Das aber wird bei Montignac nicht ausdrücklich erwähnt.

Kommen wir nun zu den sehr guten Kohlenhydraten, die einen GI-Anteil bis zu 35 enthalten. Dazu gehören
• Milchprodukte,
• viele Gemüsesorten wie rohe Karotten, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln, Brokkoli, Blumenkohl, Tomaten, grüne Linsen,
• frisches Obst wie Birnen, Äpfel, Aprikosen

Dass nur die Kohlenhydrate verzehrt werden sollten, die den Blutzuckerspiegel langsam und gering ansteigen lassen, ist nicht nur Usus bei vielen Reduktions- und Diabetikerdiäten, sondern gehört auch zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Montignac geht davon aus, dass ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel zu Übergewicht führt. Daher sollte bei der Ernährung die Auswahl der „richtigen“ Kohlenhydrate eine besondere Rolle spielen.

Die Regeln der Montignac-Methode

Zum Ernährungskonzept nach Montignac gehören jedoch nicht nur die „richtigen“ Kohlenhydrate. Auch Eiweiße und Fette sind Bestandteile der Diät. Während Eiweiß in Form von magerem Fleisch und Fisch sowie Milchprodukte mit geringem Fettgehalt in beliebiger Menge erlaubt sind, ist Fett mit Vorsicht zu genießen. Bevorzugt werden ungesättigte Fettsäuren, die in guten Pflanzenölen zu finden sind. Omega3-Fettsäuren finden sich beispielsweise in Fischen wie Lachs oder Thunfisch.

Zunächst halten wir fest, dass alle schlechten Kohlenhydrate vollständig und dauerhaft vom Speiseplan gestrichen werden sollten. Sie lassen den Blutzuckerspiegel schnell und stark hochschnellen und führen zu Übergewicht. Welche Nahrungsmittel gemieden werden sollten, ist in einer GI-Tabelle ersichtlich. Sie erleichtert die Wahl der Produkte, die zum Abnehmen geeignet sind.
Gute Kohlenhydrate sollten nicht mit Fett kombiniert werden. So unterlassen Sie es, auf Ihr Vollkornbrot Butter zu schmieren. Belegen Sie es stattdessen mit einer Scheibe magerer Putenbrust. Fett sollten Sie nur in Verbindung mit Eiweiß zu sich nehmen. So braten Sie Ihr Putensteak mit etwas Pflanzenöl an. Fett ist allerdings in Kombination mit sehr guten Kohlenhydraten erlaubt. So ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie Ihre Gemüsemahlzeit mit etwas Butter verfeinern. Da der Verzehr dieser Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel niedrig hält, kann das Fett nach Montignac keinen Schaden anrichten, denn es wird unverwertet wieder ausgeschieden.

Die Montignac-Methode lässt einigen Spielraum in der Wahl der Lebensmittel zu, es kommt allerdings auf die richtige Kombination an. Entscheidend ist der glykämische Index, die Wahl der Kohlenhydrate. Bei Nahrungsmitteln mit einem GI von unter 35 gibt es keine Mengenbegrenzung. Außerdem sind Eiweißprodukte ausdrücklich erwünscht. So kann die tägliche Ernährung unter anderem aus 21 Prozent Eiweiß bestehen, gesundheitlich nicht ganz unbedenklich, denn ein zu hoher Eiweißkonsum kann die Nieren schädigen.

Der Speiseplan nach der Montignac Methode

Wie könnte die Reduktionsdiät nach Montignac aussehen?
• Morgens: ungezuckertes Müsli mit Milch, Vollkornknäckebrot mit Magerquark oder zuckerfreiem Fruchtaufstrich, Kaffee mit fettarmer Milch;
• Mittags: großer Salat mit Balsamico-Dressing, gegrilltes Rindersteak;
• Abends: Spaghetti mit Tomatensoße.
Bei dieser Diät ist sogar ein Glas Wein erlaubt. Bier darf wegen des hohen GI-Gehaltes allerdings nicht getrunken werden.

Die Montaignac-Methode – eine Zwei-Phasen-Diät

Die ersten Monate dieser Diät dienen dazu, Gewicht zu verlieren und die Ernährungsweise umzustellen. In dieser ersten Phase sollen nur die guten Kohlenhydrate verzehrt werden, also die Nahrungsmittel, die einen GI bis zu 35 aufweisen. Hierdurch wird besonders die Bauchspeicheldrüse entlastet, denn sie braucht nur wenig Insulin auszuschütten. Während magere Eiweißprodukte erlaubt sind, sollten zusätzliche Fette gemieden werden.

Die zweite Phase dient zur Stabilisierung des erreichten Wunschgewichtes. Den Jo-Jo-Effekt vermeiden Sie, wenn Sie weiterhin auf die Wahl der Kohlenhydrate achten. Bevorzugen Sie also die guten und vor allem sehr guten und meiden Sie die schlechten Kohlenhydrate. Natürlich dürfen Sie auch mal „sündigen“ und sich hin und wieder den Verzehr schlechter Kohlenhydrate gönnen: Ein Stück Kuchen, ein Eis im Sommer, eine Bratwurst mit Pommes frites kann nicht schaden, wenn Sie sich sonst gesund und kalorienarm ernähren.

Fazit: Bei der Montignac-Methode handelt es sich nicht nur um eine Reduktionsdiät, sondern um eine Ernährungsweise, die dauerhaft anwendbar ist. Diese Diät hat vor allem die Kategorisierung der Kohlenhydrate zur Grundlage. Der glykämische Index unterscheidet zwischen schlechten, guten und sehr guten Kohlenhydraten, die beim Abnehmen eine große Rolle spielen.

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