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Diät Trends

Jedes Jahr auf ´s Neue tauchen neue Diätschlager auf, Diät Trends 2023,die behaupten, die beste Wahl zum Abnehmen zu sein. Während einige Diäten durchaus sinnvolle Empfehlungen aussprechen, fehlt einigen Formen komplett der ernährungswissenschaftliche Bezug. Folgende Übersicht nennt neue Diäten, Dauerbrenner und Co., die neben Low Carb und Paleo als Kassenschlager boomen. Darüber hinaus werden die einzelnen Modelle hinsichtlich ihrer ernährungsphysiologischen Eignung zum dauerhaften Abnehmen hinterfragt.

Diät-Trends

Diät-Trends ©iStockphoto/Delpixart

Diät Trends

Bei dieser Diät wird ein spezielles Hormon, das humane Choriongonadotropin (HCG), welches während der Schwangerschaft synthetisiert wird, ergänzend zur täglichen Kost aufgenommen. Dabei handelt es sich – im Rahmen einer neueren Version – um ein homöopathisches HCG in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen, welches das Bauchfett reduzieren soll. Allerdings geht diese homöopathische Form aus chemischer Sicht nicht als Schwangerschaftshormon durch. Der Speisplan basiert auf einer fett- und kalorienreduzierten Ernährung mit einer maximalen Energiezufuhr von 500 Kilokalorien. Der Schwerpunkt dieser energiearmen Kost liegt entsprechend auf niedrigkalorischem Gemüse und Obst.

Da ein wissenschaftlicher Nachweis über die Effektivität dieser Diät fehlt, kann allerdings keine Empfehlung ausgesprochen werden. Weiterhin kritisch zu betrachten ist der Aspekt, dass es – aufgrund der stark eingeschränkten Nahrungsaufnahme – zu Nebenwirkungen kommen kann. In diesem Zusammenhang sind Kreislaufstörungen, Müdigkeit und Leistungseinbußen zu nennen. Gleiches gilt für eine Mangelversorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen oder Mineralstoffen. Natürlich kommt es bei einer derart intensiven Energiereduktion zu einem Gewichtsverlust, aber das Risiko, dass Nierensteine, Menstruationsstörungen, Thrombosen oder Herzrhythmusstörungen auftreten, ist laut Experten nicht zu unterschätzen.

Die HCG-Diät Trends im Original – Abnehmen dank des Schwangerschaftshormons?

Noch kritischer ist die Variante der HCG-Diät, die schon 1954 von dem britischen Mediziner Dr. Simeons entwickelt wurde, da hier das Schwangerschaftshormon nicht in homöopathischer Form aufgenommen, sondern täglich per Spritze als richtiges Hormon injiziert wird. Auch hier fehlt der wissenschaftliche Beweis, dass HCG das Abnehmen tatsächlich unterstützt. Neben den Injektionen darf während der ersten beiden Tage nach Herzenslust geschlemmt werden und es gibt keine Einschränkungen bezüglich der Fett- und Kalorienzufuhr. Am dritten Tag startet die nächste Phase für drei Wochen, in denen bis zu 500 Kilokalorien aufgenommen werden dürfen. Dabei sind Fett, Zucker und Alkohol vom Speisplan zu streichen. Diese ursprüngliche Form wird regelmäßig abgewandelt und taucht dann als moderne Form erneut am Diät-Himmel auf. Statt der täglichen Injektionen kann das HCG beispielsweise auch per Tabletten, Sprays oder als Tropfen zugeführt werden.

Risiken durch die HCG-Diät

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, die amerikanische Food and Drug Administration sowie die Deutsche Adipositas-Gesellschaft raten von dieser Diät ab. Nicht zuletzt können durch das restriktive Essverhalten – insbesondere, wenn die Nahrungszufuhr über einen längeren Zeitraum aufrechten erhalten wird – zu irreparablen Schäden führen. Der gefürchtete Jo-Jo-Effekt – im Anschluss an die HCG-Diät – ist auch realistisch, da der Grundumsatz in Folge der starken Energieeinschränkung sinkt. Darüber hinaus erfolgt nicht der so wichtige Lerneffekt einer Ernährungsumstellung. Gleichzeitig fehlen nicht nur die Belege für die appetitreduzierende, stimmungsaufhellende und gewichtssenkende Wirkung von HCG, sondern das Schwangerschaftshormon ist nicht für eine angestrebte Gewichtsreduktion zugelassen. Der therapeutische bzw. medizinische Einsatz gilt nur zur Behandlung von Frauen mit Kinderwunsch, um den Eisprung auszulösen. Allerdings wird das HCG im Internet angeboten, was zusätzlich riskant ist, da Fälschungen ein hohes gesundheitsschädliches Potential besitzen.

Insulin-Trennkost nach Pape – Die Trennung von Kohlenhydraten und Protein

Die zeitlich getrennte Aufnahme verschiedener Nährstoffe geht in die nächste Runde. Auch dieser Diät-Trend à la „Schlank im Schlaf“, der von dem Internisten und Ernährungsmediziner Detlef Pape entwickelt wurde, gehört nach wie vor zu den beliebtesten Diäten – auch im aktuellen Jahr 2017. Ziel der Insulin-Trennkost ist es, die Insulinausschüttung so gering wie möglich zu halten, um an Gewicht zu verlieren. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist dieser Ansatz tatsächlich sinnvoll, da Insulin dazu führt, dass der Stoffwechsel auf Fetteinlagerung gepolt wird. Für eine reduzierte Insulinausschüttung ist es laut Pape empfehlenswert, drei Hauptmahlzeiten pro Tag zu essen und dazwischen möglichst lange Pausen- idealerweise mindestens fünf Stunden – einzuhalten, in denen es auch keine gesüßten Getränke gibt.

Während es morgens ein sehr kohlenhydratreiches Frühstück und mittags einen Mix gibt, wird abends kohlehydratarme, proteinreiche Kost serviert, um die Insulinausschüttung über Nacht nicht zu stimulieren. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht hingegen irrelevant ist es, die Empfehlung der Insulin-Trennkost, Kohlenhydrate und Eiweiß getrennt voneinander zu verzehren. Dieser Aspekt wurde bereits beim Klassiker, der Hay´schen Trennkost – kritisiert. Weitere Aussagen sind ebenfalls fraglich. Wer diesen Trend dennoch ausprobieren möchte, sollte weiße Brötchen und Croissants des kohlenhydratreiche Frühstücks nach Pape besser durch Vollkornbrot und Co. ersetzen.

Diät Trends – Protein-Shakes à la Formula-Diät & spezielle Diätprodukte

Die Nachfrage und das Angebot nach angereicherten Proteinpulvern, die eine oder mehrere Mahlzeiten ersetzen sollen, steigt weiter an. Dabei sind diese schnellen Snacks und Co. insbesondere für Personen interessant, die wenig Lust oder Zeit zu kochen haben. Auch wenn viele der Pulver gut sättigen und nährstoffreich sind, fehlt der so wichtige Lerneffekt, was eine gesunde, ausgewogene Ernährung – aus frisch zubereiteten Zutaten – bedeutet. Darüber hinaus kommt es schnell zu einer Ablehnung der sehr eintönigen Ernährung aus aromatisierten, teuren Pulvern, die mit Vorliebe in der Geschmacksrichtung Schoko oder Vanille angeboten werden.

Besonders im Trend sind darüber hinaus spezielle Diät-Produkte, die neben Shakes auch als nährstoffreiche Müsli, Snacks und Suppen daherkommen und das Abnehmen über eine reduzierte Energiezufuhr und einen niedrigen glykämischen Index unterstützen sollen. Im Gegensatz zu klassischen Formula-Diäten bietet dieser neue Diät-Trend eine facettenreiche Geschmacksvielfalt, abwechslungsreiche Produkte und lässt sich leicht in den Alltag – auch von berufstätigen Personen – integrieren. Weniger positiv sind hingegen der hohe Preis, das fehlende Zubereiten von frischen, natürlichen Mahlzeiten und die begrenzte Eignung für eine dauerhafte Gewichtsreduktion einzustufen.

Intermittierendes Fasten – Intervallfasten als moderner Nahrungsverzicht

Der Trend, Fastenphasen immer wieder mit Essensphasen zu durchbrechen, ist in 2017 besonders beliebt. Auch diese Diät-Form basiert auf dem Prinzip, eine reduzierte Insulinausschüttung zu nutzen, um abzunehmen. Je nach individueller Situation können sich abnehmwillige Personen eine Variante aussuchen, die gut mit dem persönlichen Lebensstil vereinbar ist. Der Klassiker, das 5:2-Fasten basiert auf zwei Fastentagen pro Woche, an denen maximal 500 Kilokalorien aufgenommen werden dürfen. An den restlichen Tagen kann normal gegessen werden. Für einen dauerhaften Erfolg und eine sinnvolle Ernährungsumstellung ist es allerdings wichtig, an den fünf „normalen“ Tagen, nicht mehr als die individuell empfohlene Tageszufuhr aufzunehmen und sich ausgewogen und nährstoffreich zu ernähren.

Weitere Formen des unterbrochenen Fastens

Darüber hinaus gibt es Formen, in denen beispielsweise jeden Tag in einem Zeitrahmen von acht Stunden gegessen werden darf und in Folge 16 Stunden – inklusive der Nacht – gefastet wird. Strengere Varianten erlauben es nur, innerhalb eines Zeitfensters von vier Stunden zu essen und 20 Stunden zu fasten. Während die strikten Varianten aus ernährungsphysiologischer Sicht als weniger sinnvoll eingestuft wird, sind regelmäßige Fastenphasen – im Hinblick auf eine reduzierte Insulinausschüttung – durchaus sinnvoll. Das ständige Snacken bzw. die Flüssigkeitszufuhr über süße Getränke verhindert hingegen die Stoffwechsel-Situation des Fettabbaus. Eine milde Form wäre es zum Beispiel, täglich das Frühstück oder Abendessen – in Orientierung an das persönliche Wohlbefinden – ausfallen zu lassen und jeweils die Nacht als Nahrungskarenz zu verlängern.

Body Challenges 2020 – Diätschlager à la Social Media aus Hollywood

Immer beliebter werden digital geprägte Trend-Diäten, die über Social Media und Apps funktionieren. Als besonders hip gilt derzeit ein Workout-Programm des australischen Social-Media-Stars Kayla Itsines, die den so genannten „Bikini Body Guide“ erfunden hat. Im Rahmen der zwölf Wochen dauernden Challenge, bekommen abnehmwillige Personen per kostenpflichtiger App einen Ernährungs- und Fitnessplan.
Ebenfalls gerade total angesagt in Hollywood ist die „Military Diet Challenge“, die an das Intervallfasten erinnert. An drei Tagen pro Woche gibt es maximal 1000 Kilokalorien und an den anderen vier Tagen darf nahezu normal – ca. 1500 Kilokalorien – gegessen werden. Das Versprechen, bis zu fünf Kilo in einer Woche zu verlieren ist nicht nur unrealistisch, sondern wäre auch bedenklich, da aus ernährungswissenschaftlicher Sicht der wöchentliche, gesunde Gewichtsverlust nicht wesentlich mehr als ein halbes Kilogramm betragen soll. Dieser boomende Diät-Trend, der vor allem junge Mädchen anspricht, ist für Personen, die bereits jahrelang unter Übergewicht oder Adipositas leiden, sicher ungeeignet, da hier der so wichtige Aspekt einer Ernährungsumstellung – inklusiver psychologischer Strategien – fehlt.

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