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Reis Diät

Zu einem sehr beliebten Mittel zum Zweck hat sich die so genannte Reis Diät entwickelt. Bis zu 6 Pfund abnehmen in nur 3 Tagen, verspricht die Werbung. Aber ist dieser Evergreen unter den Diäten wirklich uneingeschränkt zu empfehlen, oder gibt es bei ihr Risiken und unangenehme Nebenwirkungen?

Reis

Reis ©iStockphoto/piotr_malczyk

Viele abnehmwillige Menschen greifen bei der Reduzierung des Körpergewichts zu einem Trick: Sie ernähren sich einseitiger, wodurch die Kalorienverbrennung angekurbelt wird. Dass es dem Körper indes nicht gut tun kann, wenn man ihm über einen längeren Zeitraum etwa Vitamine und Mineralstoffe entzieht, liegt auf der Hand. Von solchen Diätarten sollte man besserer absehen, denn in aller Regel beschränkt sich die Wirkung auf Wasserverlust. Auch kann es je nach Dauer der Diätmaßnahme zu erheblichen Folgen durch den zwangsläufigen Nährstoffmangel kommen. Ferner ist anschließend mit dem berüchtigten Jo-Jo-Effekt zu rechnen, der den Erfolg der Selbstkasteiung rasch ad absurdum führt. Oftmals wiegt man gar hinterher mehr als vorher.

Damit nicht genug: Fett verbrennt der Körper erst zum Schluss. Schlimmstenfalls baut man während der Diät Eiweißmasse ab, denn das für Muskeln und Zellen sowie für den Enzym- und Hormonaufbau benötigte Eiweiß wird vom Körper nach den Kohlenhydraten an zweiter Stelle zur Energiegewinnung genutzt. Weniger Eiweiß bedeutet weniger Muskelmasse, und weniger Muskelmasse bedeutet weniger Fettverbrennung. Und eben dieses Fett soll bei einer Diät ja schmelzen.

Erfunden hat die Reis Diät der US-amerikanische Mediziner Dr. Walter Kempner von der Duke University in Durham, North Carolina bereits im Jahr 1939. Sie wurde entwickelt zur Bekämpfung von Bluthochdruck und Nierenerkrankungen. Das Konzept dieser Monodiät besagt, dass Abnehmwillige nicht mehr als 1000 Kilokalorien pro Tag aufnehmen sollen. Vor jeder Mahlzeit wird empfohlen, ein Glas Wasser zu trinken. Dies dient dem Zweck, das Hungergefühl zu lindern und schneller satt zu werden. In Anbetracht der geringen Menge an erlaubten Kalorien pro Tag sicherlich ein guter Rat. Das Kalorienzählen ist bei dieser Diätform in der Crash-Variante einfach. Man kann auf spezielle Rezepte zurückgreifen, überdies kennt man die Werte der immer gleichen Nahrungsmittel rasch.. Diätexperten raten, diese Ernährungsweise unter ärztlicher Aufsicht und maximal fünf Tage lang durchzuführen, da ansonsten Mangelerscheinungen auftreten können. Grundsätzlich wird argumentiert, dass der Körper bei strenger Diätauslegung zu wenig Energie aufnimmt und ihm kein Salz zugeführt wird, was Schwindelgefühle und Schwächeanfälle bedingt.

Aber es muss ja nicht unbedingt immer die Crashdiät-Version sein. Eine Mischkostdiät, bei welcher der Fokus auf ein bestimmtes Grundlebensmittel liegt, ist gesünder und auch nicht so eintönig. Bei der Reis Diät existieren keine generellen Verbote, daher ermöglicht sie dem Diäthaltenden eine abwechslungsreiche Ernährung ohne die Gefahr eines Nährstoffmangels. Reis lässt sich schmackhaft mit Gemüse, Obst, fettarmen Milchprodukten, magerem Fleisch und Salaten kombinieren. Zudem kann man, indem man Wild- oder Vollkornreis zu sich nimmt, eine Unterversorgung mit für den Stoffwechsel wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen umgehen.

Grundsätzlich ist das sortenreiche Getreide ein idealer Diätpartner, der auf gesunde Weise das Körpergewicht zu reduzieren vermag. Hier einige Vorteile:

– Reis wirkt entwässernd. Sein hoher Kaliumgehalt bewirkt, dass Giftstoffe und Schlacken neutralisiert und ausgeschieden werden. Um diesen Effekt zu unterstützen, sollte man sparsam mit Salz würzen. Bei einer Kurzdiät über drei Tage ist es durchaus möglich, bis zu einem Kilo Gewebewasser einzubüßen. Natürlich muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden. Es empfiehlt sich, während der Diät jeden Tag mindestens 1 bis 2 Liter zu trinken. Stilles Mineralwasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees sind ideal.
– Reis ist arm an Kalorien. Eine Tasse gekochter Reis verfügt lediglich über 150 kcal und ist fast fettfrei. Obendrein kurbeln die Nähr- und Ballaststoffe des „weißen Goldes“ die Verdauung und damit auch den Stoffwechsel an. Wichtig in diesem Zusammenhang: Weißer Reis hat sehr viel weniger Vitamin B1 und B2 als Vollkornreis. Im Hinblick auf die Gesundheit ist man also mit der ungeschälten, ungeschliffenen und unpolierten Sorte besser bedient.
– So kalorienarm Reis auch ist, die Körnerfrucht ist zugleich ein ausnehmend nahrhaftes Lebensmittel. Reis macht über einen langen Zeitraum satt, mit Heißhungerattacken ist während der ausgewogen gestalteten Reis Diät ergo nicht zu rechnen.
– Reis ist gut bekömmlich. Frei vom Weizenkleber Gluten, eignet sich Reis daher auch für Menschen, die an Zöliakie leiden.

Egal, ob man sich für die harte Tour oder die entschärfte Diät-Variante entscheidet, sollte der Abnehmwillige während der Prozedur Sport treiben. Selbst wenn Bewegung und eine sehr geringe Kalorienaufnahme kaum zusammenzubringen sind, weil der Körper kaum Energie für Leibesertüchtigung hätte, ist sportliche Aktivität von Vorteil, um Muskelabbau während des Fastens infolge des auftretenden Eiweißmangels zu vermeiden. Besonders Ausdauersport wie etwa Dauerlaufen oder Fahrradfahren ist geeignet, um die Fitness zu erhalten.

Studien zufolge, vermag die Reis Diät in der extremen Variante innerhalb eines 4-Wochen-Zeitraums einen Gewichtsverlust von bis zu 8 Kilo bei Frauen und 15 Kilo bei Männern herbeizuführen. Allerdings basiert diese Reduktion vor allem auf dem Wasserentzug und dem Muskelgewebeabbau. Eine ausgewogenere Ernährung mit Reis als Schwerpunkt führt zwar nicht so schnell zum Wunschgewicht, ist aber langfristig betrachtet gesünder.
Und letztlich gilt bei allen Diätformen und -varianten doch Eines: Der Genuss sollte nicht zu kurz kommen!

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