Die häufigsten Ernährungsfehler
Ernährungsfehler sind mehr die Regel, denn Ausnahme. Und häufig ernähren wir uns falsch, während wir überzeugt davon sind, gesund zu essen. Im Folgenden stellen wir Ihnen daher die häufigsten Ernährungsfehler bei einer gesunden Ernährung vor.

Gesunde Ernährung ©iStockphoto/margouillatphotos
Ernährungsfehler – „Gefälschte“ Lebensmittel vermeiden
In unserer heutigen Gesellschaft ist Zeit häufig Mangelware, und unsere Handlungen sind vielfach einzig auf Erfolg ausgerichtet. Angesichts dieser Entwicklung kochen immer weniger Menschen ihre Mahlzeiten selbst. Stattdessen landen Fertigprodukte, wie Tiefkühlpizzen, auf dem Teller. Denn diese Gerichte schmeicheln nicht nur dem Gaumen, sie sind vor allem innerhalb kürzester Zeit zubereitet. Wer jedoch einen Blick auf die Zutatenliste wirft, kommt schnell zu dem Schluss, dass diese Produkte tatsächlich einer industriellen Produktion entstammen. Künstliche Wurst, Fleisch oder Aromen können keinen nennenswerten Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten, weil sie schlicht und ergreifend weder die Nährstoffe noch die Vitamine der ursprünglichen Lebensmittel enthalten. Um Ernährungsfehler bei einer gesunden Ernährung zu vermeiden, sollten daher in einem ersten Schritt derartige Fake-Lebensmittel vom Ernährungsplan gestrichen werden.
Ernährungsfehler – Auf ausreichend Eiweiß achten
Ein weiterer Ernährungsfehler, der häufig unwissentlich begangen wird, ist, dass zu wenig Eiweiß mit der Nahrung aufgenommen wird. Doch als Baustoff für unsere Muskeln und für die Hormonbildung sowie die Fettverbrennung ist Protein überaus wichtig. Pro Kilogramm Körpergewicht benötigt ein Erwachsener etwa 0,8 Gramm Eiweiß pro Tag. Allerdings setzt sich Protein aus verschiedenen Aminosäuren zusammen, was bei einer einseitigen Ernährung schnell zum Problem werden kann. Denn viele Menschen greifen heutzutage nur auf wenige Eiweißquellen zurück, sodass dem Körper wichtige Aminosäuren fehlen. Für eine gesunde Ernährung ist es daher unerlässlich, auf verschiedene Proteinquellen zu setzen. Auf diese Weise wird nicht nur eine Unterversorgung vermieden, eine abwechslungsreiche Eiweißzufuhr macht auch noch satt. Neben den bekannten tierischen Eiweißquellen wie Fisch und Fleisch stecken auch hinter manchen pflanzlichen Lebensmitteln, beispielsweise Soja, Bohnen oder Linsen, wahre Eiweißbomben.
Ernährungsfehler – Nicht auf gutes Fett verzichten
Für unseren Körper sind gute Fette lebenswichtig. Daher sollten diese auf keinen Fall vom Speiseplan gestrichen werden. Lange Zeit hielt sich der Mythos, dass Übergewicht einzig auf den Verzehr von zu viel Butter oder fettiger Sahne zurückzuführen ist. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Vielmehr gibt es eine Reihe von gesunden Fetten, wie Olivenöl, die wir durchaus problemlos essen können. Und auch die Theorie, dass sich Fett nachhaltig negativ auf die Cholesterinwerte auswirkt, wurde längst widerlegt. Es kommt wie bei so vielem im Leben schlichtweg auf die Qualität an. Für eine gesunde Ernährung müssen wir lernen, gute von schlechten Fetten zu differenzieren. Gute Fette finden sich beispielsweise in Fisch, Eiern, Avocado oder Nüssen.
Obst und Obstsäfte enthalten zu viel Zucker
Auch wenn es auf den ersten Blick gesund erscheint und von vielen Ratgebern als solches postuliert wird, zu viel Obst zählt ebenfalls zu den häufigsten Ernährungsfehlern bei einer gesunden Ernährung. Die WHO empfiehlt, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse in die Ernährung zu integrieren. Allerdings sollte der Fokus auf Gemüse liegen. Im Idealfall sollten nur zwei der fünf Portionen durch Obst abgedeckt werden. Denn im Vergleich zu Gemüse enthält Obst sind in Obst nicht nur weniger Mineralstoffe, sondern auch viel mehr Zucker enthalten. Wer zu viel Obst verzehrt, nimmt somit deutlich mehr Kalorien und zugleich weniger Nährstoffe zu sich. Noch gravierender wird es bei Fruchtsäften. Vergleicht man mal den Zuckergehalt eines Obstsaftes mit dem von Cola, zeigt sich schnell, wie zuckerhaltig Säfte tatsächlich sind. Während der bekanntlich als ungesund geltende Softdrink auf 100 Milliliter etwa 50 Kalorien vorweist, bringen es Säfte, allen voran der gesüßte Nektar, häufig auf über 65 Kalorien. Und da ist es auch nicht wirklich überraschend, dass in mehreren Studien eine Verbindung zwischen dem Entstehen von Übergewicht und dem vermehrten Verzehr von Obstsäften nachgewiesen werden konnte.
Der Verpackungstrick
Verbraucher werden auf vielen Verpackungen mit Begriffen in die Irre geführt, die gesundheitsfördernde Wirkungen anpreisen. Allerdings sind diese Angaben häufig nur dazu da, um den Verkauf der Produkte voranzutreiben. Denn die Markenbezeichnungen sind in der Regel nicht geschützt und können grundsätzlich für eine Vielzahl von Produkten genutzt werden. Insbesondere Bezeichnungen wie „umweltschonend“, „artgerechte Tierhaltung“, „aus kontrolliertem Anbau“ oder „ungespritzt“ sollen beim Verbraucher Vertrauen schaffen und zum Kauf anregen, sagen zumeist aber wenig über die tatsächliche Qualität der Lebensmittel aus. Gleiches gilt für die angeblichen Naturprodukte, denn auch die Bezeichnung „Natur“ ist nicht geschützt. Vielmehr greift die Lebensmittelindustrie mit Freuden darauf zurück, da sich vermeintliche Bioprodukte deutlich besser verkaufen lassen. Daher sollten Verbraucher beim Kauf genau darauf achten, ob es sich wirklich um ein Natur- oder Bioprodukt handelt.
Zu viele Zwischenmahlzeiten treiben den Insulinspiegel nach oben
Was lange Zeit von selbst ernannten Ernährungsaposteln gepredigt und sich als Mythos hartnäckig gehalten hat, nämlich die tägliche Nahrungsration auf möglichst viele kleine Mahlzeiten zu verteilen, zählt bei näherer Betrachtung allerdings auch zu den häufigsten Ernährungsfehlern. Denn wer ständig snackt, sorgt für einen konstant hohen Insulinspiegel. Dies wiederum verhindert denn Abbau von Körperfett. Eine Möglichkeit, diesem Kreislauf zu entkommen, ist das intermittierende Fasten. Nachdem über eine gewisse Zeit ganz normal gegessen wurden, wird der Rest des Tages zur Fastenzeit erklärt. Darüber hinaus enthalten Snacks häufig viele Kalorien und sind ungesund. Ein paar Chips hier, ein Schokoriegel da – und schon hat man mehr Kalorien intus, als man bei drei vollwertigen Mahlzeiten auf den Teller gebracht hätte.
Zu später Stunde auf Rohkost verzichten
Sicherlich, Rohkost als ungesund zu bezeichnen wäre eine Lüge. Schließlich beinhalten Obst und Gemüse, wenn wir es roh zu uns nehmen, das weitaus höchste Spektrum an Mineralstoffen. Denn beim Kochen oder Garen verlieren Obst und Gemüse einen Großteil der wertvollen Stoffe. Allerdings sollte spätabends Rohkost gemieden werden. Dies gilt umso mehr, als dass die meisten Menschen ihr Essen eher „inhalieren“, statt es ausreichend zu kauen. Und auf Rohkost sind wir evolutionsbedingt nicht eingestellt, ein Großteil der Menschen verträgt rohes Obst und Gemüse nur schlecht oder gar nicht. In der Folge kann die aufgenommene Nahrung nur langsam verdaut werden. Und kurz vor der Bettruhe ist das besonders ungünstig. Daher sollte man sich langsam an Rohkost herantasten.